Warum werden Menschen eigentlich Franchisenehmer? – Motive und Typen im Überblick

Nicht jedes Franchisesystem spricht dieselben Menschen an. Wer Franchise hört, denkt oft an große Ketten und reiche Investoren – dabei sind die Beweggründe, sich einem System anzuschließen, sehr unterschiedlich. Wer Franchise-Interessenten gewinnen möchte, sollte genau verstehen, welche Motivation hinter dem Schritt in die Partnerschaft steckt.

Hier ein Überblick über die häufigsten Typen:


1. Der Investor und Multi-Unit-Operator
Diese Gruppe sucht vor allem wirtschaftlichen Erfolg. Sie bringt in der Regel viel Eigenkapital mit, möchte skalieren, Standorte vervielfachen und ein Management-Business aufbauen. Persönliche Selbstverwirklichung spielt hier eine untergeordnete Rolle – es geht primär um kalkulierte Rendite. Große, etablierte Franchisesysteme ziehen solche Investoren besonders an, da sie stabile Prozesse und starke Marken bieten. Dass hohe Einstiegsinvestitionen erforderlich sind, wirkt hier sogar als eine Art „Filter“, der sicherstellt, dass man es meist mit Unternehmern auf professionellem Niveau zu tun hat.


2. Der Selbstverwirklicher
Diese Franchisenehmer wollen vor allem selbstbestimmt arbeiten. Häufig stammen sie aus Angestelltenverhältnissen und sehnen sich nach mehr Eigenverantwortung, ohne jedoch bei null anzufangen. Sie nutzen Franchise, um auf ein bewährtes Konzept zurückzugreifen und typische Anfängerfehler zu vermeiden. Mittelgroße Systeme, die eine persönliche Betreuung und überschaubare Investitionsvolumina bieten, sind für diesen Typ besonders attraktiv.


3. Der Chancensucher und Quereinsteiger
Hier geht es vor allem um den Wunsch nach beruflicher Neuorientierung – oft aus Arbeitslosigkeit, Branchenwechsel oder Unzufriedenheit im alten Beruf heraus. Viele Systeme, gerade im Dienstleistungs- oder Gastronomiebereich, zielen genau auf diese Gruppe. Entscheidend ist hier häufig ein niedriger Einstiegspreis und ein klar strukturierter Fahrplan für die ersten Monate.


Finanzierung: Ein Querschnittsaspekt, kein eigener Typ
Ob Investor oder Chancensucher – Finanzierung ist ein zentraler Faktor in fast jedem Franchise-Projekt. Während Investoren meist aus Eigenkapital finanzieren, brauchen Selbstverwirklicher oder Quereinsteiger häufig Kredite oder Leasingmodelle. Manche Systeme unterstützen hier aktiv, indem sie Bankkontakte vermitteln oder durch ihre Marktpräsenz die Finanzierung überhaupt erst ermöglichen. Gerade für Interessenten mit wenig Eigenmitteln ist das oft ein entscheidender Türöffner – sie könnten ohne Franchise keinen Kredit erhalten.


Fazit
Nicht jedes Franchisesystem passt zu jedem Bewerber. Die Motivation, Franchisenehmer zu werden, reicht von Renditeorientierung bis hin zum Lebenstraum von der eigenen Selbständigkeit. Wer Franchise-Partner gewinnen will, sollte genau hinschauen: Welche Menschen werden von meinem Konzept angesprochen – und warum? Nur so entsteht eine Partnerschaft, die für beide Seiten funktioniert.

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